Benshausen
Mit der Teilung der Zent Benshausen im Rahmen der hennebergischen Erbteilung 1274 ist der Ort Benshausen sowie andere umliegende Ortschaften in sämtlichen bestehenden Chroniken und älteren Büchern erwähnt. Hierfür könnte es eine Teilungsurkunde gegeben haben, welche dann aber nicht erhalten oder nicht auffindbar ist. [Zickgraf 1944, S. 88ff. Wölfing 1998, S. 49ff.]: „Aus erhaltenen Urkunden nach 1274 lassen sich allerdings die Anteile der Brüder und Söhne des Grafen Heinrich I. immer noch rekonstruieren.“ Also kann man zumindest davon ausgehen, dass Benshausen vor 1274 bestanden hat.
Der Entstehung Benshausens eine Jahreszahl zuzuordnen ist zurzeit nicht möglich, da nachweisliche Urkunden / Schriftstücke nicht vorfindbar, verschollen oder gar vernichtet sind. Die Ausstellung einer Urkunde im Zeitraum der Benennung bzw. der eigentlichen Gründung ist eher unwahrscheinlich. Gewiss ist, dass ein ältestes noch erhaltenes Schriftstück von 1337 keinesfalls mit der Gründung Benshausens gleich zu setzen ist. Ebenfalls nicht das Ereignisjahr 1274. Das würde den Ort fälschlicherweise "verjüngen". Beide Ereignisse sind eher ein Beweis dafür, dass Benshausen um diese Zeit schon bestanden hat.
Eines Tages entdeckte man den schönen Flecken am Abhang des Thüringer Waldes, gelegen im Tal des Waldflusses und an Bächen. Das Land war noch unbebaut und bot neben reinen Wasserquellen auch saftige Wiesen und Früchte tragende Gehölze. Der sich Richtung Mehlis erstreckende Bergrücken bot Schutz vor dem Nordwind.
Die Entstehung des Ortes Benshausen beginnt mit dem ersten sesshaft werden von Menschen in den damaligen Flecken, wann auch immer das war. Benshausen, als fester Wohnort, mit dauerhaften Unterkünften könnte so entstanden sein, dass man zunächst außerhalb von bereits besiedelten Gegenden Flächen bewirtschaftete und sich dann allmählich häuslich niederließ. Es ist zu bemerken, dass der Boden in unserer Gegend nicht besonders gut für den Acker- und Feldbau geeignet gewesen ist. Auch deshalb wurden zu diesem Zweck immer mal wieder neue Flächen bewirtschaftet. In der Geschichte werden Wüstungen, also verlassene aber einst bewohnte oder bewirtschaftete Gegenden benannt, deren Namen in späteren Schriften nicht mehr auftauchen oder heute nur noch aus den Überlieferungen bekannt sind.
Die Wüstung Chrölingin, Crewelingem (Krähles; Kröhlies) bei Benshausen ist in den ältesten Lehnbüchern 1330 und 1340 erwähnt, Lichtenau 1267 als ein Dorf bei Suhl. In einem anderen Schriftstück taucht der gleiche Begriff bei Schwarza auf. Der Begriff Lichtenaugrund erscheint als Gegend zwischen Benshausen und Ebertshausen.
Nehmen wir einmal den Namen "Lichtenau" unter die Lupe. Er setzt sich aus zwei Einzelwörtern zusammen: "Lichtung" und "Aue". Lichtung / Lichte ist eine Baumfreie Fläche mitten im Wald. Aue stammt aus dem althochdeutschen Wort "aha" und bedeutet Wasser, Flur, Bach. Das Gesamtwort Lichtenau könnte also auch eine Lagebeschreibung (Wüstung) gewesen sein. Nämlich ein, an diesem Gewässer gelegenes Stück Land bzw. eine besiedelte Lichtung mit Vegitationsform entlang von Bächen und Flüssen. Vielleicht hat man später unseren Fluss so benannt, weil es das Hauptgewässer in dieser so benannten Gegend war. Wenn es vermutlich den Ort "Lichtenau", wie beschrieben bei Suhl o. bei Schwarza gegeben hat, warum nicht zwischen Suhl und Schwarza, irgendwo am heutigen Fluss Lichtenau.
Wir wissen das Ebertshausen in alten Büchern immer als ein Ort mit adligem Gut beschrieben wurde. Beispiel Journal Franken 1791: " Ebertshausen (Ebaricheshusen) ein Filial von den vorhergehenden (Benshausen vorher beschrieben), bestehet in 25 Häusern und einem adlichen Gute." Könnte es sein, dass Ebertshausen gar die Keimzelle des Ortes Benshausen ist? Führte etwa vom oder zum Aschenhof (vormals Aschenberg genannt) eine mittelalterliche Straße und sind dort vielleicht unsere Wurzeln zu finden? Oder hat die Entstehung des Ortes etwas mit einer anderen örtlichen Erwähnung, wie die Wüstungen Kröhles zu tun?
Zwischen einer Ansiedlung, einer Erstbebauung in der Nähe und der späteren Gründung des Ortes Benshausen liegen sehr lange Zeiträume. Also gehen wir erst einmal davon aus, dass die Keimzelle ein Einzelhof in der Nähe oder am Rande des Ortes war. Ein Einzelhof, der irgendwo in der Landschaft stand, umgeben von Garten und Zaun, Feld, Wiese oder Wald, evtl. geschützt von Hochwasser. Zum Grundbesitz gehörte sich weit erstreckendes Land. Dies galt es zu bewirtschaften. Es wurden Bauern als anfänglich Leibeigene in einfachsten Behausungen untergebracht. Doch eine unsichere Unterkunft war es für diese Familien. Denn sie konnten zu jeder Zeit fortgetrieben werden. Das Land auf dem sie wohnten gehörte ja den Grundherren. Jedoch hüteten sich die Adligen mehr und mehr davor die Bauern zu vertreiben. Schließlich waren sie diejenigen die auf den Feldern der "Herren" schufen. Sie waren auf sie angewiesen.
Nun überspringen wir eine längere Zeit. Die Situation auf den Höfen änderte sich um 1100. Freie und Unfreie bekamen gleiches Stadt-, Land- und später Hofrecht. Bereits 50 Jahre später war der Bauer, welcher als Volkskraft galt, höher angesehen. Irgendwann gab es kaum noch einen Unterschied in der Hierarchie. So kam es auch zu Eheschließungen mit wohlhabenderen Bauern und Adligen. Allerdings wurden "ärmere" Bauern weiter unterdrückt. In der sozialen dörflichen Hierarchie standen die Wohlhabendsten an der Spitze. Dazu gehörten große Bauern, Pfarrer, Richter und Lehrer.
Die Anzahl der im Besitz befindlichen Pferde sowie Kühe, stellte auch in Benshausen den Reichtum dar. In der untersten Rangordnung waren Mägde und Knechte - das ländliche Hofgesinde. Wer nicht in der Landwirtschaft tätig war leistete andere Arbeiten. Schmied, Bäcker, Gerber, Schuster; Köhler, Waldarbeiter, Wagenbauer und viele andere Berufe. Sie waren wichtig in einer Gemeinschaft, die miteinander lebte und voneinander einen Nutzen hatte.
Viel später erbaute Häuser waren schon zweistöckig mit Holz und Fachwerk, die Zimmer niedrig und klein. In den untersten Etagen waren oft Nutztiere, wie z.B. Schweine untergebracht. Es mussten neben den Haupthäusern die als Wohnstätte dienten, weitere Nutzgebäude geschaffen werden. Dort wurden Korn, Stroh und andere Erträge gelagert. Häuser in unserem Dorf, die den 30-jährigen Krieg überstanden haben, stehen heute noch -wenn auch in einem anderen Kleid. Wohn- und Wirtschaftsgebäude, meist mit einem Zaun umgeben und mit einem zur Straße zugewandtem Hausgiebel.
Doch auch Benshausen war nach 1648 stark verwüstet. Es betraf über die Hälfte der Gebäude, die für lange Zeit ungenutzt blieben, verfallen, beschädigt oder gar zerstört. Immerhin konnte man nach den 30jährigen Kriegen nur noch 16 Einwohner in Bensausen verzeichnen. Teilweise erst Jahre später kehrten Viele, die in sichere Gegenden geflüchtet waren wieder in ihren Heimatort zurück. Die große Anzahl betroffener Häuser mussten aufwendig saniert oder völlig neu aufgebaut werden. So erscheinen uns manche Jahreszahlen, die an bestimmten Gebäuden versehen sind, nicht unbedingt als das eigentliche Erbauungsjahr, sondern für das Jahr des Neuaufbaus. Was allerdings aufgrund anderer Umstände wie Teuerungswellen, Material- und Geldmangel, auch erst weit nach 1648 realisiert werden konnte.
Das traurige Fazit nach den 30jährien Kriegszeiten, waren nur noch 56 erhalten gebliebene Gebäude von einst 142.
Das heutige Straßenbild von Benshausen ist geprägt von aufwendigen Fachwerkhäusern mit kunstvollen Fassaden im Fränkisch - Henneberger Stil. Laut Lehrer Weise sollen in Benshausen zunächst 14 Bauernhöfe (als große Güter oder Erbe bezeichnet) entstanden sein. Dazu gehörten: Fuchsenhof, Gehöft von Heßberg; Deutscher Hof; Gehöft Suhler Straße 22. Hinzu kamen in späteren Jahrhunderten weitere kleinere Erbe wie: Mittelmühle; Goldener Hirsch; Oberer Hof; Untermühle. Kleinbauern, Fuhrleute und Handwerker erbauten sich als Hintersiedler kleinere Gehöfte mit o. ohne Hof und Nebengebäude: Bäckergasse; Am Froschmarkt; Am Wasser; Fingergasse; oberer Teil der E. Thälmann Str.; Grumbach.
Die Gassen sind sehr eng und mit dicht aneinander erbauten Häusern zusammengedrängt. Die „Müllershöh“ am Albrechtser diente dem Fernverkehr. Jahrzehnte nach 1900 entstanden erst im Oberdorf neue bebaute Straßenzüge: Merzedesstraße, Alte Straße, Ammertal, Sportstraße, Stöpfertal, Schillerstraße, An der Laite, oberer Teil der Marktstraße, Unterdorf in der Dietzhäuser Straße, Daniel – Elster-Weg; Adolf-Werner-Str., Thälmannstraße. Unterhalb des Paßberg und am Paßberg. 1929 entstand die Siedlung im unteren Teil der E. Thälmann Str. Bis 1940 erfolgte der Bau der anderen Siedlungen: an der alten Straße, über dem Ammertal, Grumbachsiedlung (da-mals Friedr. Engels Siedl.) und Hafttalsiedlung.
Zu sehen sind heute noch die Fachwerkhäuser im alten Henneberger Baustil, wie das Haus Wahl. Das Haus Keiner, ehem. Konsum hat einen „Neidkopf“ an der oberen Hausecke. Auch die beiden Häuser am oberen Ende der damaligen Thälmannstraße haben schöne Verzierungen. Das Fachwerkhaus am unteren Ende der Suhler Straße diente bis 1888 als Pfarrhaus. Heute ist das Fachwerk verblendet. Die Bäckerei Schüppler war bis um 1880 die Gemeindebadestube. Um 1548 wurde hinter der Marktlinde die erste Schule erbaut, die 1773 als Hauptschule fungierte. (Westseite Marktplatz). 1835 kam die Martinschule (später Kinderkrippe) hinzu. Unterrichtet wurde i Laufe der Jahre u.a. auch in der Paß-bergschule u. Im Heumann Haus.
Wo man anfänglich noch das Wasser mit selbst konstruierten Holzkarren in Holzbrenks von den Quellen heran brachte, wurde viel später das Quellwasser mittels Holzröhren in den Ort geleitet oder in die Brunnen geführt.
Eine angelegte befahrbare Straße im Tal führte wohl parallel rechts und links an der Lichtenau entlang, da wo man sie später Poststraße nannte und welche noch heute als Hauptverkehrs- und Verbindungsstraße zwischen Mehlis und Ebertshausen dient.
Wenn der Platz östlich und westlich des Flusses und zwischen den Häusern überhaupt ausreichte, um ihn da entlang zu befahren, muss es sehr eng zugegangen sein. Zumindest für die mit Pferden und Ochsen bespannten Fuhrwerke, die mit ihren Handelswaren ja irgendwie zum Ortskern kommen mussten, wenn Markttag war. Demnach waren die Hauptverbindungswege wohl eher im östlichen und ältesten Teil des Dorfes gelegen. Wobei die meist befahrene Straße (als Hauptverbindungsstraße zum Markt) dann wahrscheinlich gegenüber dem Markt bzw. die Suhler Straße (heute Albrechtser Straße) gewesen ist.
Mit der Besiedlung entstanden zuerst die Bauernhöfe miteinander verbindenden Wege. Die sognannten Ausfallstraßen trugen meist den Namen des Ortes oder des Flusses, zu dem sie hinführten. Ausfallstraßen sind Straßen, die aus einem Ort hinausführen. Das gleiche gilt für Einfallstraßen, die zu einem Ort hinführen. Daneben gab es kleinere Straßen und Gassen. Oft scheinen die Straßennamen darauf hinzuweisen, wer dort einst seinem Gewerbe nachging. Daher wohl auch Namen wie Mühlgasse; Bäckergasse. Die Hauptstraße lief auf dem Marktplatz zu. War unsere heutige Hauptstraße schon immer die Ortshauptstraße im wahrsten Sinne? Beachten wir noch einmal vorher genannte Aspekte, dass die Straßen früher quer über die Täler führten, dass genau an der heutigen Hauptstraße entlang in früheren Zeiten die Lichtenau floss, dass für eine meist befahrene Straße die zum Markt führt Platz für die Fuhrwerke gewesen sein musste und das die Verkehrswege von den Höhenstraßen solche Wege waren, die direkt steil ab ins Tal führten.
Dann kommt Zweifel auf, dass die heutige Ortshauptstraße immer schon auch der Hauptverkehrsweg im Tal gewesen ist.
Straßennamen sind entweder nach öffentlichen Gebäuden (wie Pfarrgasse) oder auch nach einflussreichen Persönlichkeiten, Besitzern oder eben nach dort ausgeführten Berufen benannt.
Benshausen hat im Vergleich zu dem nahe gelegenen Mehlis und zu Zella eine ganz andere Enwicklung erfahren. Die Einwohnerzahl ist nicht so mitgewachsen und der Ort nicht so groß geworden. Es haben auch die Bewohner aus anderen Tätigkeiten ihr Einkommen gehabt. Das Fuhrwesen ist zuerst der Hauptzweig gewesen und sämtliche notwendige Berufe und Einrichtungen, die dafür notwendig gewesen sind, wie: Wagner, Schmiede, Sattler... Außerdem haben die Fuhmänner das Wirtschaften und den Handel gut verstanden. Wochenlang sind sie in alle Himmelrichtungen unterwegs gewesen, um einheimische Waren in den größeren Städten auf den Märkten zu verkaufen aber auch um andere Waren mit zurückzubringen.
Sehr merkwürdig für den Ort ist der bedeutende Weihnhandel gewesen denn in Benshausen selbst ist gar keine Rebe gewachsen. Mehr dazu ist über den nachfolgenden Link zu erfahren.
Besitzverhältnisse / Gebietsveränderungen
Vor 1274 (seit 1039)
gehörte Benshausen wie auch Suhl und Schmalkalden, wahrscheinlich den Landgrafen von Thüringen. Schon im 11 Jh. soll der Ort Sitz eines Kaiserlichen Zentgerichts gewesen sein, dass die Grafen von Henneberg zu Lehen trugen und welches ein Zentgraf (Richter; später Amts-richter genannt) leitete.
1274
Teilung des Hennebergischen Besitzes zwischen den Brüdern Berthold, Hermann und Heinrich - Söhne des Grafen Heinrich I. Hierbei erhielt Berthold das Stammschloss Henneberg bei Mellrichstadt neben den Ämtern Schleusingen, Wasungen, Maßfeld, halb Themar und halb Benshausen. Dies war die Stiftung der Schleußinger Linie, in der später noch eine Erweiterung von Besitzungen erfolgte
1538
Die Schleußinger Linie erlischt als längst Bestande. Zur Hartenberger Linie, gegründet von Graf Heinrich, gehört das Schloss Hartenberg, Osterburg, Hallenberg und Schwarza sowie jeweils die andere Hälfte von Benshausen, Römhild und Themar. Diese Linie erlosch aber 1371 mit Graf Berthold XII.
Bei der Teilung der Zent Benshausen: Im Zuge der Hauptteilung des Henneberger Landes kommen Steinbach-Hallenberg, Mehlis und Schwarza an die Hartenberger, Suhl und Heinrichs aber an die Schleußinger Linie. In ihrem gemeinsamen Besitz blieben die Jagd am Thüringer Wald, das Gericht und die Dörfer Benshausen, Ebertshausen, Viernau, Bermbach, Teile von Albrechts und Herges-Hallenberg, der Aschenhof, die Wüstungen Kröhlis und Sessles. Sie wurden zum gemeinsamen Amt Zent Benshausen als Verwaltungseinheit zusammengeschlossen.
Die Asbacher Linie (später Henneberg-Römhilder Linie mit Bruder Albrechts) wurde gestiftet von Graf Hermann, der die Schlösser Asbach an der Saale bekam. Dazu gehörten dann die Besitzungen Ebenhausen, halb Münnerstadt und noch viele weitere Güter, die sich im Bistum Würzburg befanden. Die Henneberg-Römhilder Linie mit dem Bruder Albrechts zu Schwarza stirbt 1549 aus.
1359
Die Herrschaft Schmalkalden und ½ Zent Benshausen kamen wieder an die Grafschaft Henneberg, da das Gebiet um Schmalkalden unter der Doppelherrschaft der Grafen von Henneberg Schleusingen und den Landgrafen von Hessen gelangte.
1583-1660
Das Henneberger Land fällt unter die gemeinsame Herrschaft der Albertiner und Ernestiner. Die gemeinschaftliche Kur- und Fürstlich- Sächsische Landesverwaltung, einschließlich des Kon-sistoriums, wurde nach Meiningen verlegt. Ein Stadthalter oder Oberaufseher saß in Schleusingen. 1
1611 Vermessung der Zent Benshausen
13. April 1619
In Benshausen wird nach mehrtägigen Verhandlungen durch hessische und sächsische Beamte ein Vertrag unterschrieben. Das Amt Hallenberg, Herges, Bermbach, Unterschönau und die Hälfte des Zentwaldes fällt an Hessen. Benshausen, Viernau, Ebertshausen, halb Albrechts und die andere Hälfte des Zentwaldes geht an Sachsen über. Die Teilung gilt auch für gerichtliche u. kirchliche Rechte.
Der halbe Flecken Mehlis wird mit Benshausen vereinigt, die andere Hälfte geht an das hessische Haus. Am 14.12.1619 erfolgt der Benshäuser Tauschvertrag zwischen Sachsen und Hessen. Der seither hessische Teil der Zent Benshausen wird an Henneberg abgetreten.
1659 / 9. August 1660
Das Dorf Albrechts gehörte wegen Lehn – und Erbzinsen halb ins Amt Benshausen und halb Suhla. Im Weimarer Abschied vom 9. August 1660 erfolgt die endgültige Teilung des Henneberger Landes. 5/12 fielen an das Herzogtum Sachsen – Naumburg - Zeitz (Amt und Stadt Schleusingen mit Kloster Veßra; Amt und Stadt Suhl; Amt und Schloss Kühndorf mit Kloster Rohr sowie Amt Benshausen. (Abschnitt 1.2.3. Kloster,- Pfalz- u. Kirchengeschichte Michaeliskirche Rohr) Bei dieser hennebergischen Landesteilung 1660 kommt das Zentgericht und der Hennebergerische Anteil Mehlis an den Herzog Moritz zu Naumburg. In einem Nebenvertrag v. 17.08.1661 wird die hennebergische Hälfte des Fleckens Mehlis von der Übernahme des Herzogs Moritz an Gotha abgetreten. So kommt das hessische Haus Gotha zum Besitz von ganz Mehlis. (geogr. Nachr.v. Mehlis in Prof. Galetis Beschreibungen d. Herzogt. Gotha Th. III S.277)
1680
Das bis dahin selbständige Amt oder die Zent Benshausen wird im Zuge der Erbsonderung (sieben Söhne Ernst des Frommen von Sachsen-Gotha teilten das Erbe ihres Vaters) dem Amte Kühndorf angegliedert.
bis 1806
gehört Benshausen als Teil des Hennebergs den Kreis Schleusingen im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen an.
1815
Benshausen fällt an Preußen. Dieses ehemals preußische Gebiet des Kreises Schleusingen wird von der Provinz Sachsen verwaltet, bis es in der sowjetisch besetzten Zone (SBZ) 1946 der Regierung des Landes Thüringen unterstellt worden ist.
1945
Amerikanische Truppen besetzten am 4. April den Ort. Russische Besagtungszone ab 07/1945
ab 1950
Der Regierungssitz wechselte 1950 von Weimar nach Erfurt. Im Sommer 1952 löste die DDR das Land Thüringen auf und teilte es in drei Bezirke: Erfurt, Gera, Suhl. Benshausen kommt zum Kreis Suhl im Bezirk Suhl. 1989 Mauerfall,
1990 Wiedervereinigung, Mit der Wiedervereinigung 1990 entstand erneut das Land Thüringen, wie es bereits aus der Nationalversammlung in Weimar am 1. Mai 1920 als Zusammenschluss der sieben ehemaligen Herzogs- bzw. Fürstentümer hervorgegangen war (sieben Sterne im Wappen Thüringens).
Die Gebietsreform 1994 erklärte Suhl als kreisfreie Stadt und am 1.Juli 1994 wurden nach Auflösung des Landkreises Suhl die meisten Gemeinden dem Kreis Schmalkalden-Meiningen zugeordnet.
1994
Ebertshausen wird eingemeindet.
Benshausen gehört zum Landkreis Schmalkalden - Meiningen und bleibt bis zum Auslauf der Sonderregelung 31.12.2012 (EWZ) eine eigenständige Gemeinde mit hauptamtlichem Bürgermeister. Die Sonderregelung läuft 2012 aus. Die Gemeinde muss sich entscheiden ob sie einer Verwaltungsgemeinschaft oder einer Stadt zugehörig sein will. Zur Wahl stehen: VG Dolmar; VG Haselgrund; Fusion mit Suhl, Fusion mit Zella - Mehlis oder Zella-Mehlis als erfüllende Gemeinde für Benshausen.
2019
Benshausen, Stadt Zella-Mehlis
Ebertshausen
Ebertshausen: Ein ursprünglich fränkisches, später hennebergisches, dann thüringisches Dorf, welches in einem Fuldarischen Schenkungsbrief im Jahr 838 unter dem Namen Eburiseshusen vorkommt, liegt in einer landschaftlich reizvollen Umgebung, eng im Tal der Lichtenau eingeschlossen, an der Chaussee von Zella-Mehlis nach Meiningen, zwischen Benshausen und Schwarza. Der Ort ist von buntem Sandstein und von bewaldeten Bergen umgeben.
Im Jahr 1994 verlor Ebertshausen seine Eigenständigkeit und wurde in Benshausen eingemeindet.
Da Ebertshausen bereits 838 bezeugt ist und es für eine noch viel früherer keinen Beweis gibt, ist dieser Ort weder thüringischen noch hennebergischen, sondern fränkischen Ursprungs. Eine Urkunde aus vorfränkischer Zeit gibt es nicht. Die Existenz des Hennebergers Grafengeschlechts ist erst im 11. Jahrhundert belegt. Nur wenn eine Bezeugung vor der Zerschlagung des Thüringer Reiches 531 möglich ist, wäre Ebertshausen Thüringisch. Der fränkische Rechen ziert das Wappen von Ebertshausen, von welchem uns das zuerst entworfene nicht bekannt ist. Jedenfalls fügte man wegen der Zugehörigkeit später noch die Henne hinzu.
Die Urkunde aus dem Jahre 838 bezeugt einen Asis, dessen Mutter Theotrade zu seinem Seelenheil, die Hälfte der Rodung Ebertshausen dem Kloster Fulda schenkte.
Aus der Urkunde geht nicht hervor, ob dem Asis die ganze Rodung Ebertshausen gehörte oder ob die Flur in mehrfachem Besitz war. Jedenfalls ist im Verwandtschaftskreis des bereits im Jahre 837 verstorbenen Asis kein Vorfahre oder andere Verwandter herauszufinden, aus dem man wegen Namensähnlichkeit auf dem Ortsgründer schließen könnte. Da es bei der Vermachung um einen Bifang handelte, kann davon ausgegangen werden das der Ort nach dem Mannes Haus / Hof genannt ist, welcher der größte oder der einzige Bauer gewesen ist, der das stückchen Land urbar bzw. bewohnbar gemacht hat.
Ich habe mich 2014 intensiv mit dem Inhalt der Urkunde, insbesondere mit den darin erwähnten Personen beschäftigt.
Freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat uns (damalige von mir gegründete AG Heimatgeschichte in Ebertshausen) das Stadtarchiv Fulda den entsprechenden Auszug aus: „Die Veröffentlichung der historischen Kommission für Hessen 58“ Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda; Marburg 2009. Bis dahin hatten die Bewohner*innen von Ebertshausen sich nicht auf diese Urkunde berufen.
Die Beurkundung durch Theotrate, beinhaltet reichliche Schenkungen an das Kloster Fulda aus dem Nachlass ihres, im Jahr 837 verstorbenen Sohnes Asis. Doch diese Urkunde ist nur noch einmal eine Wiederholung, der vorher ausgestellten. Denn schon im Jahr 837 schenkte Asis selbst dem Kloster Fulda die genannten Besitzungen im Grabfeld- und Gozfeldgau. Er beauftragte seinen Freund Siegbalden (der dann als Treuhänder des Asis auftritt), diese Schenkung nach seinem Tod zu vollziehen. Mutter Theotrate hatte kostenloses Nutzungsrecht auf Lebenszeit.
Allerdings ist ein Ebertshausen tatsächlich erst in der Wiederholungsurkunde der Theotrate im Jahr 838 genannt. Sie detaillierte die Angaben und fügte Ebertshausen hinzu.
Ebertshausen hatte berühmteste Vorbesitzer!
Es lässt sich jetzt leicht nachlesen, so wie ich es erstmals 2014 aufgeschrieben. Es hat aber viel Zeit gekostet, nämlich fast ein Jahr, bis ich nachfolgende Informationen selbst heausfinden und beweisbar machen konnte. Zuerst hat mich die Herkunft der Personen "Asis" beschäftigt.
Karl der Große (814) hatte eine Tochter aus vierter Ehe mit der schönen und blutjungen Fastrada von Francien (*765 794). Die Tochter ward Theotrate genannt. Und genau diese kommt mit ihrem Sohn Asis in der Ebertshäuser Schenkungsurkunde vor.
Die Verwandtschaft stimmt mit Gewissheit. Denn Asis Großmutter Fastrada führte nur eine einzige Ehe – die mit Karl dem Großen. Sie wurde zur Königin, als Karl der Große (40 Jahre alt) die gerade mal 18.jährige zur 4. Ehefrau nahm. Schon nach 11 Jahren Ehe stirbt Fastrada mit 29 Jahren. Ihre Herkunft vermutet man, aus einem thüringischen – mainfränkischen Familiengeschlecht. Fastradas Vater Radul sei ein ostfränkischer Gaugraf gewesen. Als ein Ehemann der Theotrate wird in versch. Literaturen Riginfriet vermutet. Vater des Asis ist aber mit absoluter Gewissheit Manto II. gewesen.
Der Asis (in Urkunden auch als Asis Comes / Graf Asis) ist in Eberhardis Urkundenabschriften auch in „Hesso Comes“ umgewandelt worden.
Der Besitzer der Rodung Ebertshausen, der fränkisch karolingische Asis war nachweislich der Enkel des fränkischen Königs und Kaiser Karl der Große.
Diese Informationsfindung kann als eine Sensation für das kleine Ebertshausen angesehen werden.
Die Keimzelle des Ortes Ebertshausen
Asis (Enkel des Kaiser Karl der Große) hatte lt. Urkunde im 7. Jahrhundert den Bifang Ebertshausen in Besitz.
Zumindest verschenkte er die Hälfte der als „Rodung“ bezeichneten Flur an das Kloster Fulda.
Wie und wann kam Ebertshausen (Eburiseshusen) aber zu diesen Namen? War Asis nur in Besitz der halben Rodung Ebertshausen? Ich beginne die Spurensuche also vor 838.
Asis war nicht der Gründer. Ihm ist der Ort Asisusen (Eishausen) zuzuschreiben, welcher in gleicher Urkunde vorkommt. Aber er besaß beträchtliche Ländereien im Grab- und Gozfeldgau, die ihm irgendwann einmal übertragen wurden. So auch mindestens die halbe Rodung des jetzt Thüringischen Ebertshausens.
Aus den Vorfahren oder Nebenlinien des Asis ist eine Namensähnlichkeit zu Ebur oder Eburich und somit ein vermutlicher Namensgeber des Ortes oder gar der Gründer nicht herauszufinden. Deshalb beginne ich mit der Fragestellung, wie Ebertshausen um 800 ausgesehen haben möge. Warum und seit wann haben sich in dieser Gegend Menschen angesiedelt?
Der Flecken Ebertshausen oder ein Teil davon, war bereits gerodet, was die Urkunde bezeugt.
Somit scheinen beim Ereignis der Schenkung die sogenannten „Freijahre“ abgelaufen gewesen sein, welche Zeiten kennzeichnen, in denen das Land durch Rodung und Trockenlegung nutzbar bzw. bewohnbar gemacht wurde. Erst nach Ablauf dieser Jahre waren Abgaben zu entrichten. Den Grundherren standen Zinsen und Pachten zu, die Kirche beanspruchte Zehnt und Mehrkorn. Bauern sind es gewesen die Land urbar machten und zuerst bewohnten.
Wenn wir die Lage betrachten, erscheint der Ort doch günstig gelegen, mitten im damaligen Reichswald, an Höhenwegen, Überlandwegen und in der Nähe wichtiger Kreuzungspunkte. Die Höhenlagen und Verbindungswege zwischen Schwarza abwärts und Richtung Oberhof können dafür sprechen, dass zuerst ein Stützpunkt oder gar eine Fluchtburg vorhanden gewesen ist. Solche Einrichtungen gab es überall in den fränkischen Gebieten. Sie dienten entlang der Heeresstraßen als militärische und verwaltende Stützpunkte, wodurch u.a. auch durchziehenden Truppen und selbst den Adligen Durchreisenden kurzzeitig Unterkunft und Verpflegung ermöglicht wurde. Zur Verwaltung und Bewirtschaftung Eingesetzte waren auserwählte Ritter als Reichsbeamte und Bauern.
Vielleicht hatte es dort zuerst nur eine Schutzburg gegeben, auf dessen Fundament die heutige Kirche steht. Ein Reichshofkomplex ist eher unwahrscheinlich, weil es einen solchen ganz in der Nähe – nämlich im Nachbarort Schwarza schon gegeben hat. Er ist seit 840 bezeugt.
Die Gefolgschaft des Königs und des Kaisers, wurde für Ihre Treue mit Ländereien belohnt. Grafen erhielten in den eroberten Gebieten Besitzungen mit samt Bauern. (Grafschaften schon von Karl als Gebietsverwalter eingesetzt, Gaugrafen). Ritter und Bauern könnten sich so dort angesiedelt haben.
Wir können spekulieren: Vielleicht gab es einen Gesamtsiedlungskomplex bzw. ein Gauverband, heute nah beieinanderliegender getrennter Dörfer wie Benshausen, Ebertshausen und vielleicht auch mit Schwarza. Vielleicht war die andere Hälfte der Rodung Ebertshausen das heutige Benshausen. Es ist schon ungewöhnlich, dass sich ein Benshausen zur ähnlich gleichen Zeit wie alle umliegenden Ortschaften in Urkunden einfach nicht auffinden lässt.
Im Frühmittelalter waren die „Häuser“ weit auseinandergelegen, umgeben von Höfen, Gärten, Feldern und Wald. Gaue der einzelnen Bauern waren ebenso weit auseinandergelegen, vereinzelt in Flusstälern. Der Frankenkönig setzte Gaugrafen als Verwalter ein. Als ein solcher, dieser in Urkunde vorkommender Asis, der wohl nachträglich ein Grundherr seit Übertragung der Besitzungen, die später zu seinem Seelenheil an Fulda übertagen worden sind, gewesen ist. Als vorherige Besitzerin oder Mitbesitzerin stünde die Tochter des Frankenkönigs Theotrate. Die Urkunde nach Ableben des Asis bezeugt ja 'weiteres kostenloses Nutzungsrecht auf Lebenszeit.
Nach einem größeren Zeitsprung soll sich Ebertshausen aus einigen wenigen Erben bzw. Gütern (Bauernhöfe) zu einem kleinen Dorf mit Rittergut entwickelt haben. In der Blütezeit des Rittergutes nahm es mit samt sein dazugehöriges Land, den Nebengelassen, den Äckern und Waldungen mindestens ein Viertel der damaligen Flur ein.
Die Keimzelle des Ortes – vielleicht eine Schutz – oder Fluchtburg, wahrscheinlich eines der Gaue im Gesamtverband, worin sich später mehr und mehr Ritter und Bauern ansiedelten.
Die Frage nach dem Namensgeber des Ortes gilt in gleicherweise für Benshausen. Es wird hier der mit den Namen Eburich und sein Haus gewesen sein. Und weil der Bifang in der Urkunde schon so genannt, hat es das Eburicheshusen sogar schon vor 838 gegeben.
Ebershausen Gaststätte Ebertshausen Wohnhaus Ebertshausen Alltag