BILDBAND BENSHAUSEN  meine Kritik

Herausgeber: Gemeinde Benshausen
Zusammengestellt von: Eberhard Mann, Peter Wolf, Günter Klemptner, Holger Hiob


Im Jahr 2012 kam nach der Idee des damaligen Bürgermeisters T.K. ein Bildband heraus, welches im Inhalt leider sehr fehlerhaft geworden ist, sodass für die 2. Auflage Korrekturen vorgenommen werden mussten. Doch selbst nach der Neuauflage finden sich darin immer noch Fehler und Aussagen die ich persönlich als sehr ungeschickt, irreführend und wegen der inhaltlichen Unrichtigkeiten als Quellenhinzuziehung für einen späteren Rückblick in die Geschichte, als ungeeignet betrachte.
Die Benshäuser freuen sich freilich über so einen Bildband. Neu ausgegrabene Fotos sind immer ein Highlight, Fotos aus der Vergangenheit sowieso. Bis dahin ein guter Gedanke.
Jene Buchkäufer, die sich nicht selbst mit der Geschichte befassen, glauben was einerseits mittels Texten dazu beigetragen sein will oder erinnern sich an die Bucheinführung, wo andererseits darauf hingeweisen wird, dass es sich nicht um eine geschichtliche Aufarbeitung handelt. Genau hier beginnt meine Kritik. Man sollte es dann doch bei einem Bildband belassen und nicht mit einer fast chronologischen geschichtlichen Aufzeichnung schmücken, die noch dazu im Gesamtwerk fehlerhaft und schon peinlich wiedersprüchlich ist.

Seite 10:
"Urkundliche Erwähnungen"

Die Aussagen zur ersten urkundlichen Erwähnung sind sachlich nicht richtig.
Eine vorhandene Urkunde ist das erhaltene bzw. zum jetzigen Zeitpunkt auffindbares Schriftstück mit der Erwähnung Benshausen. Es lassen sich aus erhaltenen und späteren Urkunden jedoch nachvollziehen, dass B. wesentlich älter ist.

Seite 11 Gemeindewappen

Das im Buch abgebildete ist nicht das ursprüngliche, sondern später veränderte Wappen.
Es werden Aussagen aus den Büchern von Weise und Berndt übernommen und keinerlei eigene Überlegungen gemacht. Angeblich sei das Wappen dem Gemeindesiegel Benshausens dem Siegel aus 1791 nachempfunden. Ein Gemeindewappen gab es natürlich schon eher. Das Siegel ist übrigens aus dem 17. Jahrhundert, nämlich bereits 1651 als "Des Fleckens Benshavsens Insiegel 1651 " freigegeben worden.
Man verweißt auf die schwarze Henne mit rotem Kamm. Dann hätte man es wenigstens bleiben lassen sollen, das von mir erstellte Wappenbild von meiner damaligen Homepage zu stehlen um es in diesem Buch einzufügen. Niergens wo anders hatte ich das veröffentlicht und ebenso nicht zur Benutzung abgegeben. Nur hat da die Henne keinen roten Kamm :-) Auf das Wappen von Ebertshausen, was wahrscheinlich eine noch interessantere Geschichte hat, wurde leider überhaupt nicht eingegangen.

Seite 11
Ortsname

Obwohl mindestens dem H. Hiob aber auch E. Mann meine neueren Erkenntnisse bekannt gewesen sein dürften (Roth, Vorstand Thüringerwaldverein, Geschichtswart, etliche Online-Veröffentlichungen und Vorträge), keinerlei Interesse daran dies aufzugreifen oder eigene Anstrengungen zu unternehmen die bisher aufgeschriebene, in Teilen nicht richtige Geschichte, nun zu korrigieren und zu ergänzen. Ich verweise auf meine Publikation die seit 2009 immer unfertig online gewesen ist und worin ich mich mich sehr ausführlich mit der Thematik beschäftigt habe. → auch online hier

Seite 12
1423 Existenz einer Pfarrkirche

In meinem Beitrag "Kirchen und Kapellen" in der Publikation "Heimatgeschichte Benshausen mit Ebertshausen, habe ich die Thematik aufgearbeitet und manche Aussagen vorheriger Veröffentlichungen hinterfragt, korrigiert und teilweise aufgeklärt, schon bevor man an diesem Bildband arbeitete. Leider sind die Informationen hierzu fehlerhaft.

Seite 13
Erbauung der Kirche zu Ebertshausen erst 1622






Seite 46

Die Autoren haben sich mit dieser Thematik leider nicht beschäftigt, sondern wie für das Buch insgesamt üblich, die Texte aus irgendwelchen schriflichen aber teilweise fehlerhaften Aufzeichnungen der aktuellen Zeit, einfach übernommen., z.B. Chronik E.Mann u. W. Brunngräber, noch einmal abgeschrieben und in Chronik v. H. Hiob umgewandelt.
Man hätte mindestens wissen müssen, dass ein späterer Fachwerkbau die Jahreszahl 1560 trägt, dass es eine Kirche schon vor älterer Zeit gegeben haben muss (was sich aus anderen Quellen ergibt), das die Kirche im Mittelalter der Mittelpunkt der ganzen Gegend war. Bis 1484 gehörte selbst Suhl dazu. Übrigens wurde die Kirchglocke bereits 1149 gegossen. Hing diese etwa an einem Baum? Bis 1616 übten die Pfarrer zu Kühndorf (Dekane) die Aufsicht über die Kirchen und Pfarrer Benshausen, Ebertshausen, Viernau, Christes, Schwarza, Rohr und Dillstädt aus. Hieraus ergibt sich ebenso schon das Vorhandensein von Kirchen.

Da heißt es plötzlich: […] Fachwerkkirche, einer der ältesten Kirchenbauwerke in Südthüringen […] Was denn nun?  Hat man vergessen was man im selben Buch Seiten zuvor geschrieben hat? Schon peinlich widersprüchlich wo doch gleichfalls die erste Benshäuser Kirche erwähnt wird, die 1423 erbaut worden sein soll,  also über 200 Jahre früher!

Seite 12

1586 "Die Gemeindeschenke wird gebaut" → FALSCH

Seite 12

"Neuerrichtung von Cent und Gericht" → FALSCH

Seite 14

1663  Schule zwischen Linde und Kirche → FALSCH

Seite 22

Eine hier eingefügte Luftbildaufnahme kann nicht wie beschrieben von 1920 sein.  Da steht z.B. ein Haus, welches zum deklarierten Alter der Karte noch gar nicht erbaut gewesen ist.

Seite 22

[…] der etwa 2.500 Einwohner […]
Konnte man sich nicht einmal nach den aktuellen Einwohnerstand kundig machen?

Seite 24

Nicht viel Mühe gemacht die Anzahl der Fleischer im Ort zu zählen.
Wir hatten 2012 gesamt 3 Fleischer, davon eine seit langem bestehende reine Fleischerei Schrumpf und 2 im Fachmarkt integrierte.

Seite 34
Vierseithof
falsches Erbauungsjahr

Aussage im Buch: Das Nebengebäude des Vierseithofes sei 1596 und in einem anderen Text das Hauptgebäude 1786 erbaut. Der Vierseithof ist jedoch ein Gebäudekomplex – ein VIERSEITHOF von welchem nach Aussagen der Autoren zuerst die Nebengebäude (eines 1596) und erst fast sage und schreibe 200 Jahre später (1786) das Hauptgebäude erbaut worden sein solle. Wäre das nicht schon alleine ein Grund gewesen, die eigenen Aussagen einmal zu hinterfragen?
Zitat aus dem Buch und bezogen auf das Nebengebäude des Vierseithofes: […] Damit dürfte dieser Gebäudeteil das älteste Bauwerk von Benshausen sein. […]
Die Autoren haben innerhalb des Buches nachfolgenden Texte verfasst und somit selbst noch ältere Gebäude erwähnt:
1423  Existenz einer Pfarrkirche    Seite 12;     Bau der 1. Kirche
1549 gab es schon einen Lehrer in Bens., demnach auch ein Schulgebäude   Seite 86
1586  Bau der Gemeindeschenke  Seite 12
1596 erst jetzt erwähnt, der Bau Vierseithof
Übrigens: 1337 lebten schon Menschen in Benshausen. Immerhin gibt es eine Urkunde. Wo wohnten diese? → nachweislich bei dem damaligen Renthof. Früher lehrte man im Pfarrgebäude welches jene in der ehemaligen Pfarrgasse, später Suhler Straße, heute Albrechtser Straße genannt wird.
Auch passt es nicht, würde es sich um einen Formulierungsfehler handelt, denn auch kann das genannte Gebäude nicht das älteste heute noch erhaltene "Bauwerk" sein.