Deutschland verehrt und feiert einen Menschen aus der Vergangenheit der darin tat was wir in der Zukunft verurteilen.

Hexen

Menschen die in Luthers gläubigen Gedankenwelt angelbliche Hexerei betrieben, wurden mit seiner Befürwortung gefoltert und auf ebenso grausame Weise ermordet. Luther sei ein gebildeter Mensch gewesen aber hat Hexenproben zugelassen die kaum anders als mit dem Tod der Beschuldigten ausgehen konnten? Und wenn Hexenproben anders ausgegangen wären, dann erst recht muss doch das Ergebnis ein unerklärliches Wunder oder Zauberei gewesen sein. Freilich geht ein Mensch im Wasser unter und schneller noch hat man ihn mit Steinen beschwert. Heute noch werden im Mittelalter als Hexen verfolgte und verurteilte Menschen, die vor allen Dingen Frauen gewesen sind, rehabilitiert. Nachfahren und Geschichtsinteressierte kümmern sich darum. Aber der einflussreiche Befürworter M. Luther wird gefeiert. Nach ihm sind überall Straßen und Schulen benannt.

Juden
Die spezifische Ausprägung des Hasses auf Juden wird heute als Antisemitismus bezeichnet. Auch hier hatte Luther seine Meinung geändert. Luther trieb es ausgerechnet mit der Thematik Juden am weitesten. Lügen, Abneigung und Hass spritzen ihm aus Mund und Feder. Die späteren Lutherschriften sind voller Lügen, Vorurteile und Gerüchte, regelrechte Hetze gegen Juden. 1543 forderte Luther dazu auf Synagogen anzuzünden und die Juden fortzutreiben. Darauf beriefen sich später noch Hitlers Anhänger, insbesondere unter ihnen Führende.

1553 schrieb Luther: 'Die itzigen Juden müssten sein eine grundsuppe aller losen, bösen Buben, aus aller Welt zusammengeflossen, die sich gerottet und in die Lender hin und her zerstrewt haben, wie die Tattern oder Zigeuner und dergleichen, die leute zu beschweren mit wucher, die Lender zu verkundschaffen und zu verrathen, wasser zu vergiften und brennen, kinder zu stelen und allerlei meuchel schaden zu thun.‘
"Zigeuner standen also auch auf Luthers Liste derjenigen die er zu diffamieren und zu verleumden gedachte.
Ein Wandervolk (Roma und Sinti) deren Menschen ursprünglich aus Indien und den heutigen Pakistan stammen. Das der Begriff "Zigeuner von vielen Sinti und Romas als Beleidigung empfunden wird benutzt man diesen Begriff heute nicht mehr.


Täufer
Anfangs lehnte Luther noch die Todesstrafe ab, wie schon 1525 den Glaubens- und Gewissenszwang. Doch hat er seine Meinung abgeändert und ist dann mit der Unterdrückung der Täuferbewegung einverstanden gewesen. Aus einem Brief Luthers: „[…] Wiewohl es grausam anzusehen, das man sie mit dem Schwert straft, so ist doch noch grausamer, das sie das Predigtamt daminieren und keine gewisse Lehre treiben und rechte Lehre unterdrücken und dazu die Reiche dieser Welt zerstören wollen.“[…]

Das Schicksal der Täufer aus Zella St. Blasii
1530 inmitten der Reformation, am 18. Januar, wurden zwei Männer und vier Frauen aus Zella St. Blasii in Reinhardsbrunn hingerichtet. Sie hatten erklärt, sie wollten bei ihren Glauben bleiben, auf den auch Thomas Münzer gestorben sei. Ihnen wurde „Aufruhr gegen die Obrigkeit“ zum Vorwurf gemacht, was laut Melanchthon (Luthers Vertrauter und Vertreter, neben Luther wichtigster Reformator) „die äußerste Strafe verlange“ und als abschreckendes Beispiel notwendig sei. Von insgesamt neun gefangen genommene Täufer sind die sechs aus Zella St. Blasii zum Widerruf der Neutaufe nicht bereit gewesen und deshalb mit dem Schwert hingerichtet worden. Barbara Unger, Elsa Kuntz, Andreas Kolb, Katharina Kolb, Christoph Ortlepp und Katharina König.
So wird es vilerorts Etliche getroffen haben was in den Geschichtsbüchern und Chroniken nachzulesen ist. Hier und da sind Gedenksteine und -tafeln aufgestellt. Doch ein paar Meter weiter und im gleichen Ort auch ein Straßenschild zu Ehren des Luther oder eine nach ihm benannte Schule.


Menschen ist in einer Masse und in einer Grausamkeit sowie durch Einfluss der Einflussreichen das Leben genommen worden wie es das danach ähnlich nur im Ersten und im Zweiten Weltkrieg gegeben hat.

Genügt mir der für mich gewonnene Eindruck, nachdem ich mich mit seinen Texten befasst habe. Danach scheint Luther panische Angst gehabt zu haben, etwas verkehrt zu machen, wofür er im Jenseits bestraft werden könnte. Er dachte bei all seinem Handeln nicht an das Befinden anderer Menschen, sondern nur an sich!  Er schien oft unsicher zu sein was richtig und was falsch ist, weswegen er oft seine Meinung änderte. Die Angst vor dem jüngsten Gericht ist der hauptsächlicher Antrieb seines ganzen Tuns und Wirken gewesen, wozu eben auch die Untaten gehörten. Von dieser Angst getrieben hat er, ausgehend von seinem persönlichen Glauben, gepredigt und den Menschen seine Überzeugung auferlegt.

Ablasshandel
Die Kirche hatte bis zum ausgehenden Mittelalter den größten Reichtum, die größte Macht und den größten Einfluss.  Glaube und Aberglaube prägte die Menschen, was es der Kirche leichtmachte. Unter anderem brachten Ablassgelder enorme Summen ein.
Freilich wurde ihm wegen der Kritik am Ablasshandel viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ganz schnell haben sich seine 95 Thesen durch Flugblätter und Mundpropaganda im Land verbreitet. Da viele Leute nicht lesen konnten, aber in der Menge einzelne darunter gewesen sind, wurden die Thesen dem Volke laut vorgelesen. Und die betroffenen Menschen waren natürlich begeistert von der Idee das Geschäft mit der Buse abzuschaffen. Auch Schuldner der Kirche kam das Recht. Das konnten Grundherren, Grafen, Herzöge und Fürsten gewesen sein, die deshalb Luther unterstützen.


Wer war Luther?

Als Martin Luder wurde er im November 1483 in Eisleben geboren. Es ist nicht sein ernsthafter Wille gewesen Mönch zu sein. Ein schlimmes Gewitter flößte ihn so viel Furcht ein, dass er um sein Leben bettelte und im Gegenzug versprach Mönch zu werden. Da war er 22 Jahre alt. Wieder packte ihn große Angst, nämlich bestraft zu werden, wenn er das Versprechen nicht einlöst. So trat er 1505 in das Augustiner Eremiten Kloster in Erfurt ein. Weil er so emsig und schlau gewesen ist, wurde er dort  schon 2 Jahre später zum Priester geweiht.
Irgendwann fing Luther an einige Praktiken der katholischen Kirche zu hinterfragen. Er beschäftigte sich unter anderem mit dem Ablasshandel, den er später abgeschafft haben wollte. Bei dieser Praktik handelte es sich um ein Geldgeschäft. Die wegen Untaten Angst vor dem Fegefeuer im Jenseits hatten, konnten einen Ablassbrief kaufen auf welchen bescheinigt wurde, dass nach ihrem Tod die Zeit im Fegefeuer nicht so lang sein wird.
Was im Mittelalter eine Sünde gewesen ist, wofür dieser Ablasshandel angewandt wurde, ist nicht klar. Es gab keine Sündenliste. Luther war der Überzeugung das es keinen Ablass benötige, weil alleine nur Gott vergebe. Luther hat es so aus heiligen Schriftenl heraus interprediert. Er stellte 95 Thesen auf, predigte und versuchte darin die Gläubigen zu überzeugen. Das war mutig, hat er hiermit doch das Mächtigste, die Kirche angegriffen. Damit hat er auch den Papst und den Kaiser gegen sich aufgebracht, die von Luther die Rücknahme der 95 Thesen forderten.  Als er trotzdem dabeigeblieben ist, sprach der Kaiser die Reichsacht (Ächtung, Verjagung im ganzen Reich) über ihn aus, sodass er auch von allen getötet werden durfte.
Friedrich der III., der sächsische Kurfürst hat Luther gerettet, mit der Entführung von Luther aus Württemberg und der Verbringung auf die Wartburg in Eisenach. Während Luther sich dort unter einem anderen Namen versteckte, beschäftigte er sich intensiv mit der Bibel und mit der Übersetzung dieser. Nach etlichen Jahren ist das Alte und das Neue Testament (Lutherbibel) für das Volk zum Lesen zur Verfügung gewesen.
Den Buchdruck hatte es dann auch gegeben womit Luther die Bibel gut verbreiten konnte. Inzwischen haben sich aber auch schon seine Thesen verbreitet und es ist zur Spaltung der Kirchen gekommen. Eine solche Spaltung ist nicht des Luthers Ziel gewesen. Er wollte die Kirche insgesamt reformieren.

Die Spaltung verursachte einen Krieg unter den Christen wobei Millionen Menschen ihr Leben verloren haben. Die einen wollten das es so bleibt, die anderen wollten Veränderungen oder nicht alle neue Regeln anerkennen. Erst mit den Westfälische Frieden von 1648 hatte dies ein Ende und es blieben die Protestanten (evangelischen Christen) und die Katholiken. In der katholischen Kirche hat sich zwar auch einiges geändert, trotzdem gibt es noch Unterschiede.


Obwohl die Anzahl der Evangelisten in Deutschland niedriger ist als die Anzahl der Katholiken
führt man den Reformationstag ein?


An der Durchführung der Reformation wesentlich Beteiligte, hier.

Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg (Schwiegermutter des Nachstehenden); *24.08.1510  25.05.1558
Einer ihrer Titel ist „Elisabeth Gräfin von Henneberg“ gewesen und sie ward „Reformationsfürstin“ genannt. Ihr Wirken begann mit dem Kontakt zu Martin Luther, erstmals mit 30 Jahren. Vom Christentum ist sie überzeugt gewesen. Diese Lehre vermittelte sie dem Volke durch etliche Schriften, selbst verfasste Gebete und geistliche Lieder.
Als Schwiegermutter des Georg Ernst von Henneberg hatte sie großen Einfluss auf sein (Um)denken und Handeln.

Graf Georg Ernst v. Henneberg – Schleusingen; *27.5.1511  +27.12.1583
Seine Vormünder waren Herzog Wilhelm von Jülich und Landgraf Philipp von Hessen.
Lebensretter von Herzog Moriz zu Sachsen in einem Feldzug.
1543 heiratete er die Fürstinnentochter Elisabeth, die wie ihre hier vorher genannte Mut-ter eine überzeugte Protestantin gewesen ist. 1544 führte Georg ernst die Reformation im hennebergischen ein.

Dr. Johann Foster (Ioannes Forsterus) *10.07.1496 +07.12.1558
1543 von der Grafschaft Henneberg zum Visitator berufen, war als ein solcher und als Superintendant tätig bis zur Niederlegung seines Amtes im Jahre 1546.
Als Graf Georg Ernst von Henneberg Forster nach Schleusingen holte, bestand die Grafschaft aus Schleusingen, Suhl, Meiningen, Wasungen, Massfeld, Themar, Sand, Kalten-nordheim, Fischberg und dem halben Gericht Benshausen.
Dort führte er im Auftrag der Grafschaft und in Verbindung mit den Visitationen 1544 und 1546 die neue Kirchenordnung ein.
Die Niederlegung seines Amtes soll damit zu tun gehabt haben, dass es Uneinigkeiten zwischen Forster und den Grafen Wilhelm und Georg Ernst v. Henneberg gegeben hat, nämlich wegen der Kirchenzucht.

Landgraf Moritz *25.05.1542 +16.03.1632
Moritz setzte zwar ab 1592 im Schmalkaldischen Kirchenveränderungen durch (Zweite Reformation), doch hatten seine Handlungen wesentlichen Einfluss auf die Veränderungen im ganzen ehemaligen hennebergischen Gebiet.
Nach und nach schlich sich in manchen Teilen Deutschland der Calvinismus ein. Daran gehindert wurde immer wieder insofern Landesherren dies erkannten. Doch als zur hessischen Seite Moritz 1592 an die Regierung kam bekannte er sich und führte ab 1605 Verbesserungspunkte nach calvinistischen Zügen ein.

B E G R I F F E

Hexen
Im Mittelalter konnten alle Menschen in den Verdacht geraten mit dem Teufel einen Bund geschlossen zu haben. Da reichte schon ein Ereignis das man sich nicht erklären konnte. Im Mittelater konnte man sich wegen der nicht vorhandenen Bildung Vieles nicht anders erklären als das es vom Teufel und mit Unterstützung derer die mit ihm verbündet sind, ein Schadensereignis herbeigeführt worden sei. An einer verdorbenen Ernte war nicht das Wetter schuld sondern jemand der Schadenszauber betrieb. Gleichso verhielt es sich mit Krankheiten, die aus heutiger medizinischer Sicht eine logische Ursache haben. Die Kirchenobrigkeiten heitzen das Volk noch so richtig auf. Das wurde von manchen Dorfbewohner*nnen auch ausgenutzt. Sie zeigten die Nachbarn oder Leute an, die sie nur loswerden wollten, gegenüber sie Neid, Ärger oder Hass vepürten.

Täufer
Während der Reformationszeit gab es Menschen die ebenso Veränderungen befürworteten, jedoch mit dem Verlauf dieser Reformation nicht ganz einverstanden gewesen sind. Einige Regeln der Kirche wollten sie sich nicht aufzwingen lassen.Entgegen den Willen der Reformationsführer setzten sich Täufer beispielsweise gegen die zwingende Kindestaufe und für die Selbstentscheidung eines jeden Menschen ein.äufer haben vor mehr als 500 Jahren gefordert worauf wir in Dl. heute bestehen: Toleranz gegenüber Andersgläubiger und Schutz deren. Es konnte jeden treffen, egal ob reich oder arm, ob jung oder alt.